Auffällig an dem Siassi-Boot sind seine Verzierungen, wie die Ornamente an den Seitenwänden, die direkt auf das Holz gemalt wurden. Auf den Wellenbrechern wurden die Motive mithilfe von Flachschnitten hergestellt: Die Konturen wurden eingekerbt, flach ausgehoben und dann wurde weiße Farbe in die Vertiefungen gerieben. Der Rumpf und die Ama haben detaillierte Relief-Schnitzereien, welche Figuren und Gesichter darstellen und mit Kerbschnitz-Mustern ergänzt wurden.
Für das Boot verwendeten die Bootsmaler:innen drei Farben: schwarze Farbe aus zerriebener Holzkohle und Öl, weiße Farbe aus Kalk, und rote Farbe aus Erde von der Insel Neubritannien. In Verbindung mit dem Saft aus einer Baumrinde werden die Farben wasserfest.
Flachschnitte auf dem Windbrecher.
Beeindruckend sind die Zeichnungen auf den Seitenplanken des Boots. Hier befinden sich Zeichnungen von Tieren, wie Fischen und Taschenkrebsen. Auch sind Sterne, Geister und Krebsspuren abgebildet.
Seitenplanke des Siassi-Boots.
Bootsplanke in der Bootsbaustätte auf Mandok, MARKK Inv. Nr. 9.2183. Foto: Hans Vogel.
„Die nächstabgebildete Zeichnung […] stellt eine Landschaft dar, und zwar hat dem Siassi-Künstler die seiner Werft gegenüberliegende Küste von Umbai zum Vorbild gedient. […] So bedeutet der große, alles überwölbende Bogen den Berg Lolos; die aufrechten Striche sind stehende, die quergezeichneten liegende, gestürzte Baume. Vor diesem großen Berg stehen zwei Kegel, die Berge Liplip und Moramtusu, und die zwei dunklen, aufrechten Zacken sollen zwei besonders große Bäume sein.“ (Vogel 1911: 177)
Seitenplanke des Siassi-Boots.
Landschaft der Insel Umboi von Mandok aus betrachtet (Vogel 1911: 176).