Um Seelen aus dem Fegefeuer zu erretten, konnten in Tiroler Beinhäusern geistliche Kartenspiele — auch als „geistliche Lotterie“ bezeichnet — genutzt werden. Beim Armseelenspiel wurden Karten gezogen, die aufgedruckte Nummern und Hinweise enthalten, für welche Seelen zu beten sei. 
Armseelenspiel, MARKK Inv.Nr. 221:06
Die geistlichen Spielkarten aus dem Villnößtal tragen die in der Region üblichen Spielkartenfarben des Deutschen Blattes Eichel, Laub, Herz und Schellen, orientierten sich in der Gestaltung also an gewöhnlichen Spielkarten. Sie enthalten Aufgaben und Gebete für die Gläubigen. Obwohl auch diese Form des Glücksspiels nicht unumstritten war, glaubten die Spielenden, damit einen frommen Dienst zu tun. 
Geistliches Kartenspiel, MARKK Inv.Nr. 243:06